Nachhaltig gegen den Trend

Im Gespräch mit Designer Felix Stark

Seit Jahren arbeiten wir bei Müller Small Living mit Felix Stark zusammen. Die vielfach ausgezeichneten Entwürfe des Kölner Industriedesigners bestechen durch ihre sachlich-elegante Form, die sich ganz an der Vorgabe „form follows function” orientiert. Zwei Beispiele dafür sind die beiden Betten PLANE und NOOK. Wir haben mit Felix Stark über das Thema Nachhaltigkeit gesprochen:

Felix, du bist davon überzeugt, dass kurzfristige Trends den Nutzer auf Dauer nicht zufriedenstellen. Kannst du das etwas ausführlicher erläutern? 

FS: Viele Produkte sind so konzipiert, dass sie in relativ kurzen Zyklen durch neue ersetzt werden sollen. Sie sind also ganz gezielt darauf ausgelegt, einen Kaufimpuls auszulösen. Wenn sie aber weder optisch noch qualitativ über einen längeren Zeitraum überzeugen, dann bleibt nur ein Gefühl der Unzufriedenheit. Schnell entsteht dann das Bedürfnis, das Möbel durch etwas Neues zu ersetzen. Ein zeitloses, hochwertiges Möbelstück ist demgegenüber etwas persönliches, das einen viele Jahre begleitet und das mit den daran geknüpften Erinnerungen an Wert gewinnt.

Erzähle uns etwas zum Entwicklungsprozess: Wie ist die Idee zur Serie PLANE entstanden? 

FS: Ich habe die Kombination von Bett und separatem Nachttisch immer als etwas unruhig empfunden. Gerade im Schlafzimmer halte ich aber eine klare, ruhige Formensprache für vorteilhaft. Die Idee hinter PLANE war es entsprechend, Nachttisch und Bett in einer organischen und harmonischen Form zu vereinen. 

Das Bett NOOK bietet weit mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist und besticht dennoch durch seine sachlich-elegante Form. Hast du eine spezielle Herangehensweise bei deinen Entwürfen? Steht also zu Beginn des Designprozesses eher die Ästhetik oder stehen eher Funktion und Nutzen im Vordergrund? 

Für mich ist die Ästhetik genauso eine Funktion wie Ergonomie oder Haltbarkeit. Nur ein Möbelstück, das gefällt, funktioniert auch. Bei der Gestaltung von NOOK waren mir außerdem die Ablagefläche am Kopfende und die Möglichkeit zum Verstauen von Kabeln wichtig. Die endgültige Form hat sich dann anhand dieser Anforderungen entwickelt.

Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit und wie gehst du privat damit um? 

FS: Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig. Deshalb bin ich neben meiner Arbeit als Designer auch als Dozent an der ecosign tätig, einer Akademie für Nachhaltiges Design in Köln. Und auch privat versuche ich wo immer es geht Ressourcen einzusparen. Ich verzichte zum Beispiel auf ein Auto und ernähre mich möglichst nachhaltig.