Minimalismus als Gegenpol in einer komplexen Welt

Vier Fragen an Sascha Sartory


Sascha, du bist davon überzeugt, dass die Aufgabe eines Designers nicht nur die Lösung von Problemen ist, sondern ein Produkt auch immer eine emotionale Bindung zum Benutzer herstellen sollte. Kannst du das genauer erläutern? 

Sascha: Die emotionale Bindung zwischen Menschen und Produkten ist in meinen Augen einer der wichtigsten Faktoren, um ein langlebiges und nachhaltiges Produkt zu schaffen. Wenn ein Produkt gut funktioniert, dann kann ich es benutzen, dann ist es effektiv und vielleicht noch effizient. Wenn es aber darüber hinaus noch ästhetisch anspricht, dann will ich es benutzen und möglichst lange etwas davon haben. Die Wertschätzung steigt, Produkte werden besser gepflegt und dadurch verlängert sich, einfach gesagt, der Lebenszyklus. Das Ganze funktioniert aber auch nur, wenn eben die grundlegenden Eigenschaften, also die Funktion, das Material und generell die Verarbeitungsqualität stimmen. Letztendlich ist es also ein Zusammenspiel vieler Faktoren, bei denen die emotionale Bindung nur eine Stellschraube von vielen ist. 

Viele meiner Entwürfe basieren auf einfachen, grafischen Mustern oder Formen. In einer immer komplexer werdenden Welt sind diese gewissermaßen eine Art Gegenpol, einfach zu verstehen und zeitlos. Das Muster zu VERTIKO z. B. ist aus zwei simplen Quadraten entstanden: einem kleinen und einem großen, die sich in Ihrer Anordnung zu einem interessanten Muster verbinden. Dadurch entsteht das grundlegende Raster, das sich durch die gesamte Kollektion zieht. Ein Wechselspiel aus offenen und geschlossenen Fächern bringt dann wiederum Abwechslung und Spannung in den Entwurf. Müller Small Living steht für modulare Möbel, die sich an jede Wohnsituation anpassen – das beste Beispiel dafür ist die VERTIKO Reihe. 

Wie flexibel oder anpassungsfähig sollte ein Möbel deiner Meinung nach sein? 

Sascha: Auch hier spielt Langlebigkeit eine wichtige Rolle. Die meisten Menschen wechseln im Laufe Ihres Lebens natürlich ihren Lebensraum durch Umzug oder verändern diesen durch Sanierung, Umbau, etc. VERTIKO kann mit seinen unterschiedlichen Elementen an die individuellen Veränderungen des Wohnraumes angepasst werden. Das System funktioniert auf kleinstem Raum mit nur ein bis zwei Elementen genauso gut wie in großen Räumlichkeiten oder kombinierten Wohnzonen, wo sechs, acht oder sogar mehr Elemente kombiniert werden können. Das Schöne dabei ist, dass trotz eines durchgehenden Rasters sehr unterschiedliche Variationen zur Verfügung stehen und das „Gesicht” des Stauraummöbels immer wieder verändert werden kann. Hat man sich an einer Zusammenstellung nach Jahren einmal „satt gesehen”, kann man allein durch eine neue Anordnung der Kuben dem Produkt und somit dem Raum ein völlig neues Aussehen verleihen. Das unterscheidet VERTIKO von anderen Stauraumsystemen, die meist sehr linear und einheitlich aufgebaut sind. 

Was bedeutet das Thema Small Living für dich ganz persönlich? 

Sascha: „Small Living” bedeutet für mich nicht nur, sich bewusst für einen kleineren Wohnraum zu entscheiden, sondern diesen auch optimal zu nutzen. Also trotz des geringen Raumes keine Einschränkungen eingehen zu müssen, was Komfort, Funktionalität, Ästhetik und Qualität angeht. Egal ob Tiny House, Mikroapartment, Co-Living oder andere Wohnformen: Wenn diese Konzepte funktionieren sollen, müssen ansprechende und gut durchdachte Möbelkonzepte den Nutzer*innen die Freiheit bieten, ihren Wohnraum individuell und flexibel gestalten zu können. 

Wir verarbeiten größtenteils Birkenschichtholz und die Schichtholzkante kommt gerade bei den auf Gehrung gearbeiteten VERTIKO Elementen wunderschön zur Geltung. Was fällt dir zu diesem Material ein? 

Sascha: Birkenschichtholz hat meiner Meinung nach viele verschiedene Eigenschaften, die im Möbelbau von Vorteil sind. Aufgrund der Konstruktion bringt es Stabilität und Festigkeit sowie eine hohe Belastbarkeit mit sich. Das wiederum ist für die Qualität und die bereits genannte Langlebigkeit, die ich bei meinen Entwürfen erreichen will, ein wichtiger Faktor. Bei VERTIKO unterstreicht die Schichtholzkante zudem das grafische Raster, das die unterschiedlichen Kuben visuell verbindet. Das Wechselspiel zwischen farbigen und weißen Flächen und den hellen, natürlichen und warmen Schichtholzkanten erzeugt eine optische Spannung und ästhetische Qualität, die ich sehr reizvoll finde.

Designer Sascha Sartory

Mit dem Ziel langlebige und hochwertige Produkte zu schaffen, arbeitet Sascha Sartory, geboren 1980, als Produktdesigner in Köln. Unter dem Namen SARTORY Design entwickelt er neue Ideen für unterschiedliche Bereiche des alltäglichen Lebens. Seine Motivation: Problemen und Herausforderungen gezielt mit innovativen Produktkonzepten begegnen und eine emotionale Bindung zwischen Mensch und Produkt aufbauen.


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Die Produkte des Designers

Varianten ab 189,00 €*
275,00 €*

Varianten ab 859,00 €*
998,00 €*

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Varianten ab 329,00 €*
449,00 €*

Varianten ab 198,00 €*
348,00 €*
Konfigurierbar

Varianten ab 374,00 €*
753,00 €*

1.428,00 €*

Varianten ab 1.145,00 €*
1.461,00 €*