Lernstoff: Was einen Platz zum Lernen im Kinderzimmer so wichtig macht
Im Gespräch mit Designer Sascha Sartory.
2. Juli 2024
Interview
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Sascha Sartory, selbst Vater von zwei Kindern, entwickelt mit seinem „Sartory Design Studio“ die unterschiedlichsten Produkte. Für Müller Small Living entwarf er beispielsweise den Schreibtisch BRIDGE. Diesen gibt es ganz schlicht oder mit Ablagefläche und Rollcontainer.
Sobald der Nachwuchs in die Schule
kommt, zieht ein Schreibtisch ins
Kinderzimmer ein. Auch wenn viele
Kinder ihre Hausaufgaben am liebsten
dort machen, wo Familientrubel
herrscht, ist ein Platz zum Lernen
im eigenen Zimmer doch wichtig.
Was braucht ein Schreibtisch für
Grundschüler?
Sascha Sartoy: Ein Schreibtisch sollte in erster Linie
Freiraum für Kreativität und konzentriertes
Arbeiten bieten. Dazu braucht
er eine große, möglichst neutrale
Arbeitsfläche, auf der man sich frei
entfalten kann. Damit diese auch
immer schön aufgeräumt ist, ist Stauraum
elementar wichtig. Die Ablagefächer
in BRIDGE beispielsweise
sorgen für schnelle Zugänglichkeit
und optimale Raumnutzung. Ebenso
der Container, in dem man seine
Schreib-Utensilien, Papier, Hefte,
Ordner und so weiter verstauen kann.
Weil der Container schön flexibel ist,
lässt sich der Freiraum für die Beine
ganz individuell den Bedürfnissen
anpassen.
Und was braucht ein Schreibtisch
für Teenager?
Sascha Sartory: Ist ein Produkt robust und zeitlos,
macht es Freude – und ist lange im
Einsatz. Es wächst mit und passt
auch für Jugendliche. Im besten Falle
kommt der Schreibtisch auch in der
Studentenbude und darüber hinaus
zum Einsatz. Die lange Lebensdauer
ist natürlich auch wertvoll im Sinne
der Nachhaltigkeit. Ansonsten gilt für
Jugendliche das, was auch für Kinder
gilt: Eine große Arbeitsfläche und
Stauraum sind das A und O.
Kinder- und Jugendzimmer sind ganz
individuell – wie ihre Bewohnerinnen
und Bewohner auch. Welchen Look
muss ein Schreibtisch haben, damit
er überall passt?
Sascha Sartory: Durch eine eher neutrale, zeitlose
Gestaltung integriert sich ein Produkt
gut in unterschiedliche Umgebungen.
Da sich im Laufe der Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen Trends und
Geschmäcker immer wieder ändern,
ist es wichtig, ein Möbel neutral und
zeitlos zu gestalten. So ist es lange im
Einsatz. Ganz nach Lust, Laune und
Trend können dann die dekorativen
Elemente oder auch die Schreibtisch-
Utensilien ergänzt und je nach
Phase wieder ausgetauscht werden.
Der Tisch selbst aber bleibt und hat
die Chance, auch bis über das Jugend-
Alter hinaus in späteren Lebens- und
Arbeitsabschnitten zu bestehen.
„Beim Lernen hilft ein aufgeräumter Schreibtisch mit großzügiger Arbeitsfläche.“
Neben einem Regal, direkt am Fenster
… Wo im Raum steht der Schreibtisch
am besten?
Sascha Sartory: Das kommt natürlich darauf an, wie das
Kinderzimmer geschnitten ist. Grundsätzlich
gilt: Zu große Licht-Kontraste
sollte man besser vermeiden, da die
Augen durch die ständige Anpassung
schnell ermüden. Kommt das Tageslicht
direkt von hinten, weil das Fenster
im Rücken liegt, blendet es auf dem
Bildschirm. Die optimale Position
des Schreibtisches ist seitlich vom
Fenster. Praktisch sind Steckdosen
unter oder neben dem Möbelstück.
Und Bücherregale in greifbarer Nähe
ergänzen den Stauraum des Tisches
und bieten Platz für Lektüre, Ordner,
Stehsammler und so weiter.
Gibt es einen Trick, damit Kinder
freiwillig am Schreibtisch sitzen und
Hausaufgaben machen?
Sascha Sartory: Lernen muss Spaß machen. Und dann
hilft es, wenn eine großzügige Arbeitsfläche
genug Raum zur kreativen
Entfaltung bietet. Ist der Schreibtisch
schön aufgeräumt, gibt es weniger
Ablenkung und mehr Konzentration.