In diesem Jahr freuen wir uns, neben tollen neuen Möbeln vom Design-Duo kaschkasch, auch über zwei Entwürfe vom FLATMATE-Designer Michael Hilgers!
Erfahrt im nachfolgenden Interview exklusiv, auf welche neuen Produkte von Michael Hilgers ihr euch freuen dürft und wie die Ideen dazu entstanden sind:
Nachgefragt: Michael Hilgers über die Produktneuheiten für Müller Möbelwerkstätten 2018
- Michael, wir wollen ja noch nicht zu viel verraten – aber kannst du schon einen kleinen Hinweis auf deine neuen Entwürfe geben?
Mit BOQ wird Müller erstmals ein Bett aus meiner Feder ins Programm nehmen: Der Entwurf zeichnet sich durch prägnante handwerkliche Massivholzdetails aus. Das kompakte Regal TWOFOLD besitzt einen versteckten Mehrwert und ergänzt somit meine Reihe praktischer Raumsparprodukte um eine absolut neuartige, gleichzeitig jedoch erschwingliche Lösung.
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Du arbeitest in Sachen „Produktneuheiten“ auch immer eng mit Jochen Müller zusammen: erzähl doch mal kurz, wie so eine „Idee“ entsteht!
Bei BOQ war in diesem Falle Jochens Aufforderung „Mach doch mal ein Bett für uns!“ der eigentliche Auslöser für den Entwurfsprozess.; TWOFOLD hingegen habe ich zunächst „für mich“ entworfen und anschließend erst Müller vorgestellt.
Obwohl ich die Produkte also ohne jegliche Vorgaben entwickelt habe, inspiriert mich die Freiheit die ich bei der Arbeit mit den Müller Möbelwerkstätten genieße: Jochen hat einen guten Riecher für potentiell erfolgreiche Produktideen: Er agiert wie ein Kurator, wählt also instinktiv Produkte aus, die sich gut ins Portfolio der Müller Möbelwerkstätten einreihen. Und wenn eine Idee nicht passt sagt er es auch unumwunden. Diese pragmatisch offene Herangehensweise an ein Produktentwicklung kommt mir sehr entgegen- und spiegelt sich meiner Meinung nach auch gut in der abwechslungsreichen innovationsgetriebenen Kollektion wieder.
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Du legst immer besonderes Augenmerk auf das Thema „Raumsparlösungen“. Zielen die neuen Entwürfe auch wieder darauf ab, eine Lösung besonders für den kleinen Wohnraum zu schaffen?
Vor allem das Produkt „TWOFOLD“ ist als multifunktionale Lösung für kleine Räume oder ungenutzte Wandflächen konzipiert: Es handelt sich um ein kompaktes Wandregal, das sich mit einem Handgriff in einen kleinen temporären Arbeitsplatz verwandeln lässt.
Bei einem feststehenden Bett ist es natürlich naturgemäß aufgrund der vorgegebenen Matratzenformate schwierig, Raum einzusparen. Ich wende jedoch einen kleinen gestalterischen Trick an, indem ich die recht zierliche tragende Konstruktion sichtbar nach außen verlege: Dadurch wirkt die Ansicht des Möbels weniger flächig; das Ganze wirkt „luftiger“ und mobiler.
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Was hat dich zu den neuen Entwürfen inspiriert?
Bei beiden Entwürfen spielt trotz ihrer Unterschiedlichkeit das konstruktive Detail eine zentrale Rolle: Als gelernter Tischler inspirieren mich traditionelle einfache Holzverbindungen- diese werden jedoch zeitgemäß interpretiert und betont. Bei TWOFOLD reizte mich z.B. der Gedanke, ein komplett transformierbares Möbel zu entwickeln, das jedoch ohne die übliche Beschlag-Orgie (Spezialscharniere, Klappenhalter, Schnäpper usw.) auskommt- Das Möbel sollte quasi selbst zum Beschlag werden.
Es ist generell meine Intention, ein Möbel auf die wesentlichen notwendigen Bestandteile zu reduzieren, dem Entwurf jedoch bei aller Schlichtheit eine besondere, manchmal verblüffende Note zu verleihen. Am Ende soll das Produkt eine unverwechselbare Identität besitzen.
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Siehst du die neuen Möbelstücke als Ergänzung zum vorhandenen Portfolio (z.B. Flat Family) oder handelt es sich um eigenständige Möbel?
Tatsächlich handelt es sich bei den neuen Entwicklungen (zunächst) um eigenständige Einzelmöbel. Vor allem das Bett ist jedoch so konzipiert, dass es perspektivisch als Basis für eine neue Kollektion dienen kann: Das oben beschriebene konstruktive Detail besitzt einen hohen Wiedererkennungswert und lässt sich sinnvoll auf weitere mögliche Familienmitglieder übertragen...
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Der FLATMATE hat sich auf Grund seiner cleveren Features und der schlichten Eleganz mittlerweile zu einem modernen Klassiker entwickelt – gibt es auch bei den neuen Produkten besondere Funktionen/Details?
Ich denke, das FLATMATE vor allem zu einem Erfolg geworden ist, weil wir mit diesem Produkt einen völlig neuen Weg beschrieben haben ohne dabei das Rad neu zu erfinden: Der Sekretär ist gerade eben so groß, wie er sein muss um ihn sinnvoll nutzen zu können- gleichzeitig macht das Möbel Räume sinnvoll nutzbar, in die sonst kein anderes Produkt hineinpasst. Gekleidet in ein hochwertiges minimalistisches Gewand ist FLATMATE einfach ein praktischer Problemlöser, im Grunde eine Art schickes, zurückhaltendes „Wohnwerkzeug“.
In dieser Tradition sehe ich auch die neuen Produkte: Einfache, ehrliche Möbel mit handwerklicher Note und eigener Identität, die neben einer ästhetische Komponente dem Besitzer durch ihre „inneren Werte“ einen wirklichen Nutzen bieten.
Wir danken Michael Hilgers für dieses spannende Interview!